„Wenn es aber stimmt, will ich, dass Putin und seine ganze Entourage, Putins Freunde und seine Regierung wissen: Sie werden zur Verantwortung gezogen für das, was sie unserem Land, meiner Familie und meinem Ehemann angetan haben. Und dieser Tag wird sehr bald kommen. Und ich möchte an die gesamte Weltgemeinschaft appellieren, an alle hier im Raum und Menschen weltweit, dass wir uns vereinen und dieses Böse besiegen, dieses schreckliche Regime, dass es jetzt in Russland gibt.“
Julija Nawalnaja, 16. Februar 2024, Münchner Sicherheitskonferenz
Dieser Blog war eigentlich geschrieben und wurde am Freitag, 16.02.2024 gegen die Mittagszeit an einige Beteiligte zur Prüfung geschickt. Im Laufe des Nachmittags kamen dann erste Meldungen zum Tod von Alexej Nawalny.
Es ist beschämend, dass die Organisation Nawalnys seit Jahren eine Liste pflegt, die „Putin und seine ganze Entourage, Putins Freunde und seine Regierung“ explizit benennt und veröffentlicht. Unter anderem für diese Arbeit ist Alexej Nawalny gestorben und seine Mitstreiter*Innen arbeiten überwiegend aus dem Exil. Bis heute aber befindet sich nur ein Bruchteil dieser von der Anti-Corruption-Foundation (ACF) gelisteten Namen u.a. auf den offiziellen Sanktionslisten der EU.
Wenn man wirklich die Arbeit russischer Oppositioneller – so lange noch welche am Leben sind – unterstützen möchte, dann vielleicht dadurch, dass man ihre Arbeit anerkennt, berücksichtigt und wertschätzt. Das wäre Alexej Nawalny wichtiger gewesen, als die jetzige Empörung über seinen Tod.